Koblach, Burgruine Neuburg

Burgruine Neuburg, Koblach

Der Traum eines jeden Raubritters

Die Höhenburg befindet sich in der Mitte des Rheintals nahe dem Kummenberg. Zwar sind heute nur noch die weitläufigen Ruinen übrig, als Besucher bekommt man dennoch einen Eindruck von der einstigen Größe der wehrhaften Burg. Wann sie erbaut wurde, ist unbekannt. In einer Urkunde von 1152 wird sie jedenfalls als Besitz der Staufer erwähnt. Der älteste Teil der Burg ist der sogenannte Bergfried. Er wurde vermutlich im 2. Drittel des 12. Jahrhunderts gebaut und war eher ein wehrhaftes Wohngebäude, ein Turmhaus. Beim Eingang in den Keller des Palas wurde ein in den Fels gehauener Eingang gefunden. An der Oberseite des Burgabschnittstores haben sich Tropfsteine, genau genommen Stalaktiten gebildet. Diese entstehen aus tropfendem Wasser, was darauf hinweist, dass durch die darüber liegende Mauer Wasser sickert, was für ihre Haltbarkeit nicht besonders gut ist. Hinweis: Ein besonderes Vorkommen von Tropfsteinen gäbe es ganz in der Nähe der Neuburg, in der Kalkofenhöhle. Diese wurden beim Bau der Autobahn entdeckt und leider durch unvernünftige Menschen weitgehend zerstört.

Die Neuburg galt fast als uneinnehmbar. Sie ist niemals in ihrer Geschichte von Angreifern zerstört worden. Die Zerstörung begann erst nach ihrem Verkauf 1767. Da kam die Neuburg durch Versteigerung in den Besitz eines Konsortiums unter Führung des Stabhalters Georg Loacker aus Götzis und wurde großteils abgebrochen. In vielen alten Häusern im Umkreis der Neuburg sind Keller und Mauern aus deren Steinen gebaut.

Erobert wurde die Neuburg während der Appenzeller-Kriege von 1405 bis 1408. Graf Hugo von Montfort-Bregenz, auch bekannt als Minnesänger, damals Pfandherr der Neuburg, konnte durch geschicktes Taktieren die Burg retten. Sie wurde vom „Bund ob dem See“ als Stützpunkt besetzt.

1647 nahmen die Schweden Bregenz ein und besetzten noch am gleichen Tage kampflos die besatzungslose Neuburg. Die Besetzung mit 90 Mann dauerte bis zum 23.5.1647, als die Schweden von österreichischen Truppen belagert wurden und auf freien Abzug hin kapitulierten. Hans Kaspar Jonas verlor seinen Verwalterposten und wurde wegen der kampflosen Übergabe der Neuburg an die Schweden zur Verantwortung gezogen.

Bei der Neuburg befindet sich ein Weingarten. Von diesem schrieb 1685 der Chronist Prugger: „Alldort wachst guter Wein und wird jährlich um 14 Tag früher zeitig als an anderen Orten“. Noch auf einer Negrelli-Karte des 19. Jahrhunderts ist ersichtlich, dass dort zu jener Zeit Weinreben standen.

Geschichten von Raubrittern, ein geheimnisvoller Schatz und unterirdische Tunnel verleihen diesem Ort ein besonderes Flair.