Einzige Abtei, die heute noch ihren ursprünglichen Aufgaben nachkommt.
Die einzige Abtei, die auch heute noch ihren ursprünglichen Aufgaben nachkommt, ist die Abtei Mehrerau am östlichen Teil des Bodensees. Sie ist vom frühen Mittelalter bis in die heutigen Tage eine der bedeutensten Kulturstätten Vorarlbergs.
Ein Ort modern gelebter Geschichte ist das Zisterzienserkloster Mehrerau nahe dem Bregenzer Bodenseeufer in Bregenz. Eine ruhige Baumallee führt vom Ufer zum Kloster, das 1097 von den Benediktinern gegründet wurde. Die Anlage wird Mitte des 18. Jahrhunderts im Sinne des Barock umgebaut, doch der neue Glanz hält nicht lange: 1808 wird das Stift aufgehoben, die Kirche abgebrochen. Später beerbt der Orden der Zisterzienser die Klosteranlage und baut sie wieder auf. In der Zisterzienserabtei Wettingen Mehrerau leben seit 1854 Zisterziensermönche in geistlicher Gemeinschaft. Bis heute ist die Mehrerau ein "aktives" Zisterzienserkloster, das einzige im Bodenseegebiet. Die Zisterzienserabtei Wettingen-Mehrerau ist als Territorialabtei kirchenrechtlich direkt dem Heiligen Stuhl in Rom unterstellt.
Die Abteikirche von Mehrerau überrascht den Besucher durch eine fast schmucklose Nüchternheit und erhabene Schlichtheit. Die Wettinger Zisterzienser errichteten 1856-59 über denselben Fundamenten eine neuromanische Kirche, die 1961-64 in der heutigen Gestaltung umgebaut wurde. Den Besucher empfängt die monumentale Portalplastik des Bregenzerwälder Bildhauers Herbert Albrecht. Das 1962 geschaffene Kunstwerk aus Betonguss stellt die Vision der apokalyptischen Frau aus der Offenbarung des Johannes, Kap. 12, dar. Ein von den Mönchen und dem Volk hochverehrtes Bindeglied mit der alten Benediktiner-Mehrerau ist das um 1500 geschaffene Bild der Gnadenmutter Maria.
Neben der Abteikirche befindet sich in der Anlage ein Internat mit Gymnasium (Collegium Bernardi). Direkt am Seeufer befindet sich ein Badehaus. Im Klosterkeller befindet sich eine Gastronomieangebot, auch mit schönem Gastgarten im Innenhof.